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View Rights PortalStephan Leibfried, geb. 1944, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen, Leitung des Sonderforschungsbereichs »Staatlichkeit im Wandel«. Stephan Leibfried, geb. 1944, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen, Leitung des Sonderforschungsbereichs »Staatlichkeit im Wandel«.
Demokratisierung der Hochschule, Studienreform, Studentenrevolte – so lauten die Schlagworte für die Unruhe an den deutschen Universitäten, in der das Mißbehagen der Studenten und die Zweifel zahlreicher Professoren an der »autoritären Struktur« der »Wissensfabrik« zum Ausdruck kommen. Leibfried geht in dieser Schrift den Ursachen der Unzufriedenheit nach und ermittelt ihre objektiven Bedingungen. Ein Vergleich mit der Situation an den amerikanischen Universitäten macht die Reichweite der gegenwärtigen Auseinandersetzung deutlich, in deren Mittelpunkt ein veränderter Begriff von Bildung und Erkenntnis steht.
Claus Leggewie, geboren 1950, ist Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen und Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik. Richard Münch, geboren 1945, lehrt Soziologie an der Universität Bamberg. Zuletzt erschien in der edition suhrkamp Die akademische Elite (es 2510), Münchs vieldiskutierte Studie zur Hochschulreform. Claus Leggewie, geboren 1950, ist Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen und Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik. Richard Münch, geboren 1945, lehrt Soziologie an der Universität Bamberg. Zuletzt erschien in der edition suhrkamp Die akademische Elite (es 2510), Münchs vieldiskutierte Studie zur Hochschulreform. Stephan Leibfried, geb. 1944, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen, Leitung des Sonderforschungsbereichs »Staatlichkeit im Wandel«. Skadi Siiri Krause war von 2013 bis 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Forschungsprojekt »Theorie und Praxis der Demokratie. Tocquevilles erfahrungswissenschaftliche Konzeption einer Neuen Wissenschaft der Politik« an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Michael Zürn, geboren 1959, ist Direktor der Abteilung »Global Governance« am Wissenschaftszentrum Berlin und Professor für Internationale Beziehungen an der Freien Universität.
Reform, Zurückdrängung, Abschaffung, Auflösung – wie geht es weiter mit dem Staat? Wie ist es um seine demokratische Legitimation, die Rechtsstaatlichkeit in Zukunft bestellt? Kann er seine klassischen Aufgaben, Sicherheit im Innern und nach außen, Garantie sozialer Gerechtigkeit, noch erfüllen? Diese Fragen machen deutlich: Angelegenheiten des angeblich bürgerfernen Staates treffen in das Zentrum des Alltags des einzelnen. Von A wie Abfall bis Z wie Zulassung von Fahrzeugen, von äußerer Sicherheit und Krieg über Verbrechensbekämpfung und Terrorabwehr zu Nahverkehr und Autobahn und Verbraucher- oder Umweltschutz – der Staat gilt als all- und endverantwortlich. In seinem 'Goldenen Zeitalter' in den sechziger Jahren des 20.Jahrhunderts vermochte er diese Aufgaben als souveräner Nationalstaat mit unangetasteter Legitimität zu bewältigen. Das ist heute nicht mehr der Fall. Es entsteht zwar weder ein Weltstaat, noch wird das Gewaltmonopol zum Privateigentum. Aber der Staat zerfasert unübersehbar: Einzelne Funktionen werden an internationale Organisationen abgegeben, wieder andere an Unternehmen. Die Diagnose der Gegenwart und eine empirisch fundierte Prognose der Zukunft des Staates sind das Anliegen der neun Untersuchungen, die zu der Schlußfolgerung gelangen: Wir werden eine Vielzahl von einschneidenden Transformationen erleben, und es stellt sich die Frage, ob man den Staat der Zukunft überhaupt noch Staat nennen kann.
Während die Armutspolitik in der Bundesrepublik bis gegen Ende der siebziger Jahre nur ein Thema für die Praktiker der Sozialhilfe war, ist sie gegenwärtig Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzung. Wir erleben zur Zeit den Prozeß einer Spaltung des bundesrepublikanischen Sozialstaats: Auf der einen Seite wird bald ein Viertel der Bevölkerung ausgegrenzt und auf finanzielle Unterstützung durch die Gesellschaft angewiesen sein. Dem werden auf der anderen Seite jene drei Viertel gegenüberstehen, die ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten, deren (Sozial-)Versicherung aber absinkt und die dennoch in der gesamtgesellschaftlichen Einkommenspyramide ihren relativen Vorteil wahren möchten. Politik der Armut wird damit für die Bundesrepublik zum ersten Mal zu einer systematischen Herausforderung und kann sich hinsichtlich der sozialen Integration zu einer Bestandsfrage entwickeln. Der vorliegende Band zielt auf die Politik der Armut, also auf Struktur, Funktion und Reichweite des bestehenden politischen Instrumentariums für die Definition, den Umgang mit bzw. die Verhinderung von Armut. Insbesondere werden die Risse, die mit dem Eil- und Sondergesetzen der letzten Jahre diesem sozialen Netz zugefügt wurden, aufgezeigt, um auch auf diese Weise darauf aufmerksam zu machen, wie stark bereits heute Grundelemente dieses Sozialstaats in Frage gestellt sind. Dadurch wird deutlich, in welchem Umfang Armenpolitik auch heute noch von tragender Bedeutung für die Regulierung der gesellschaftlichen Lebensmöglichkeiten aller gesellschaftlichen Schichten ist.
Das vorliegende Buch stellt die populäre volkssprachige Unterweisung, vom Kräuterbuch bis zum Hebammenratgeber, und die Sammlung des Wissens in den Enzyklopädien der Frühen Neuzeit ebenso vor wie die neue Form des Prosaromans und die Anfange von Zeitung und Zeitschrift. Durchweg farbige Abbildungen zeigen die unterschiedlichen Medien in ihrem kommunikationsgeschichtlichen Kontext und das geistige Klima einer gesamteuropäischen Bildungselite um 1500. Auch die Wechselwirkung des Buchdrucks mit der Reformation wird thematisiert, deren Erfolg wesentlich auf Gutenberg beruht. Schließlich beschreibt Stephan Füssel die Geschichte der Gutenbergschen Erfindung, die 350 Jahre lang nahezu unverändert eingesetzt wurde.
Zum 250. Geburtstag des großen Schriftstellers aus Franken hat Stephan Klenner-Otto eine von Jean Pauls amüsantesten Erzählungen kongenial illustriert: Auf seiner abenteuerlichen Reise durch fiktive Regionen der deutschen Provinz begegnet der Antiheld Attila Schmelzle allerhand eingebildeten Gefahren, vor denen er sich mit abwegigen Vorkehrungen und Apparaturen zu schützen versucht. Unser Lachen verdankt sich aber nicht allein der dichten Folge von grotesken Einfällen und den unvergleichlichen Schrulligkeiten der Hauptfigur. Der Witz des Textes liegt zugleich in der literarischen Form, den Erzählexperimenten und dem grandiosen Sprachfeuerwerk. Auf den Radierungen von Stephan Klenner-Otto wird dieser selbst ernannte Sicherheitsbeauftragte und beflissene Bildungsphilister von seinem Alter Ego, dem Angsthasen, begleitet.
— 200th anniversary of the birth of Jean-Henri Fabre on 21 December 2023 — First all-encompassing biography of the entomologist — Biodiversity as a hot topic Jean-Henri Fabre (1823–1915) was a French teacher, scientist and researcher. At a time when insects were not among the preferred biological objects of study (and if they were, it was only for them to be collected, pinned and identified), Fabre began to conduct behavioural research on insects. This was not appreciated until very late in his life, so Fabre and his family were largely destitute most of the time. Stephan Krall provides a very personal account of this extraordinary and passionate researcher of insects, spiders and scorpions, who managed to publish scientific documents, complete his doctorate and write books on the side. Today he is considered as one of the founding fathers of the behavioural biology of insects.
Sommer 1972. Benjamin ist vor einigen Wochen elf geworden. Im nächsten Schuljahr wird er ein Herrenrad bekommen, eine Freundin und vielleicht eine tiefe Stimme. Doch dann stirbt sein kleiner Bruder Jonas. Nachts sitzt Bens Mutter auf einer Heizdecke und weint. Ben kommt nun extra pünktlich nach Hause, er spielt ihr auf der C-Flöte vor und unterhält sich mit ihr über den Archäopteryx. An Jonas denkt er immer seltener. Ben hat mit dem Leben zu tun, er muss für das Fußballtor wachsen, sein bester Freund erklärt ihm die Eierstöcke, und sein erster Kuss schmeckt nach Regenwurm. Mit seiner neuen Armbanduhr berechnet er die Zeit. Voller Empathie und mit anrührender Komik erzählt Stephan Lohse in seinem Debütroman vom Aufwachsen Anfang der Siebzigerjahre, von Teenagernöten und dem Trost der Freundschaft. Vor allem aber erzählt er vom Mut und dem Einfallsreichtum eines Kindes, das seine Mutter das Trauern lehrt und ihr zeigt, dass das Glück, am Leben zu sein, auch noch dem größten Schmerz standhält.
Mit den italienischen Einwanderern sind Kriminelle in die Stadt gekommen, und im Sommer 1903 versinkt New York im Verbrechen: Entführungen, Bombenanschläge, Erpressungen – in großem Stil, verantwortet von einer Organisation: der Black Hand. Gegen sie zieht Joseph Petrosino in den Kampf, er ist der erste italienische Detective New Yorks, seine Methoden knallhart … Stephan Talty erzählt von den Anfängen der amerikanischen Mafia, und dem ersten Mann, der sich ihr entgegenstellt – eine wahre, eine umwerfende Heldengeschichte. Als Kind wandert Joseph Petrosino zusammen mit seiner Familie aus Süditalien nach Amerika aus, Jugend in Little Italy, Prügeleien, Hunger, Jobs als Schuhputzer, Straßenfeger, Kadaverräumer. Doch Petrosino ist fleißig und er will nach oben. Schließlich bekommt er seine Chance bei der Polizei, und als die Black Hand ganz New York mit Terror überzieht, soll er die Stadt retten. Er stellt eine eigene Einheit aus Italienern zusammen, er perfektioniert Verkleidungen, er verdrischt Mafiagrößen auf offener Straße, er kennt keine Furcht. Spektakuläre Festnahmen folgen, darauf der Ruhm des Boulevards und Morddrohungen jeden Tag … Black Hand erzählt die Geschichte eines sagenhaften Mannes, dem am Ende eines Lebens im Kampf gegen das Verbrechen 250.000 Menschen das letzte Geleit geben werden quer durch Manhattan.
1750 publizierten die Göttinger Professoren und Freunde Gottfried Achenwall (1719-1772) und Johann Stephan Pütter (1725-1807) ihre »Anfangsgründe des Naturrechts« (»Elementa iuris naturae«). Von der dritten Auflage an bearbeitete Achenwall das Werk allein. Kant hat es seinen Naturrechtsvorlesungen zugrunde gelegt, und seine Rechtsphilosophie ist in ständiger Auseinandersetzung mit Achenwall entstanden. Durch seine begriffliche Schärfe und seine Vollständigkeit war Achenwall/ Pütters Lehrbuch die herausragende Darstellung des Naturrechts vor Kant in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Angesichts der gegenwärtigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen zeichnet sich ab, dass die Wachstumsdynamik moderner Gesellschaften nicht mehr stabilisierend wirkt, sondern selbst zum Krisentreiber geworden ist. In diesem Band diskutieren die Philosophin Nancy Fraser und die Soziologen Klaus Dörre, Stephan Lessenich und Hartmut Rosa, was dies für die Gegenwart und die Zukunft der Demokratie bedeutet und welche Konzeptionen und Wege hin zu einer demokratischen Transformation vorstellbar sind. Aus ihrer demokratietheoretischen Perspektive intervenieren Viviana Asara, Banu Bargu, Ingolfur Blühdorn, Robin Celikates, Lisa Herzog, Brian Milstein, Michelle Williams und Christos Zografos.
Angesichts der gegenwärtigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen zeichnet sich ab, dass die Wachstumsdynamik moderner Gesellschaften nicht mehr stabilisierend wirkt, sondern selbst zum Krisentreiber geworden ist. In diesem Band diskutieren die Philosophin Nancy Fraser und die Soziologen Klaus Dörre, Stephan Lessenich und Hartmut Rosa, was dies für die Gegenwart und die Zukunft der Demokratie bedeutet und welche Konzeptionen und Wege hin zu einer demokratischen Transformation vorstellbar sind. Aus ihrer demokratietheoretischen Perspektive intervenieren Viviana Asara, Banu Bargu, Ingolfur Blühdorn, Robin Celikates, Lisa Herzog, Brian Milstein, Michelle Williams und Christos Zografos.
Kaum eine intellektuelle Gruppierung des 20. Jahrhunderts hat eine vergleichbare Wirkung und Faszinationskraft entfaltet wie das Collège de sociologie, das 1937 von Georges Bataille zusammen mit Roger Caillois und Michel Leiris gegründet wurde. Den Mitgliedern des Collège geht es im Anschluß an die Religionssoziologie von Durkheim und Mauss um die Etablierung einer Soziologie des Sakralen, das aus seinen religionswissenschaftlichen und ethnologischen Bezügen gelöst und für eine allgemeine Wissenschaft moderner Gesellschaften fruchtbar gemacht werden soll. Einer sich rapide individualisierenden Gesellschaft, deren atomistischer und anomischer Zustand sie besonders anfällig für faschistische Propaganda macht, setzen die Collègiens die Schaffung frei wählbarer Gemeinschaften entgegen, die durch Erfahrungen der kollektiven Ekstase, von Festen und Mythen zusammengehalten werden. Die reich kommentierte Edition von Denis Hollier hat den Diskussionszusammenhang des Collège de sociologie erstmals erschlossen und zeitlich nachvollziehbar gemacht. Zahlreiche Texte sind nur in dieser Ausgabe zugänglich; nun liegt sie erstmals in vollständiger deutscher Übersetzung vor. Editorisch bearbeitet und mit einem Nachwort von Irene Albers und Stephan Moebius.
"im felderlatein", das heißt: im Acker einer Sprache sein, ein Streifzug zugleich durch die Legende einer Landschaft, wie sie zu Ohren kommt, beim Gehen, im Flüstern, beim Schweigen. Lutz Seilers neue Gedichte, entstanden zwischen 2004 und 2010, unternehmen Expeditionen ins Grenzland rund um Berlin, mitten in den »satzbau dieser gegend«, die gezeichnet ist vom Wechsel der Zeit. Mit jedem Schritt auf diesem Weg erweist sich die musikalische Kraft der Gedichte – im felderlatein trifft Lutz Seiler den Ton für die ernsthaftesten Übertreibungen der Poesie: Für die wundersame Geschichte der »ersten zärtlichkeit«, geschehen zu einer Zeit, als die Schatten noch »kleine schwarze zahlungseinheiten« waren. Oder für die Odyssee der »fussinauten«, den Argonauten ebenbürtig an Treue und Beständigkeit. Und nicht zuletzt für die Geschichte der schönen, verstoßenen Aranka, die »aus den kniekehlen gesungen hat«. Legenden im felderlatein. Die neuen Gedichte des Ingeborg-Bachmann-Preisträgers Lutz Seiler »Man liest diese schönen und wichtigen Gedichte nicht so bald aus.« Frankfurter Allgemeine Zeitung