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View Rights PortalEine »brillante Parabel von unauslotbarer Bedeutung« nannte die New York Times Max Frischs 1979 erschienene Erzählung über einen alten Mann, der in einem Dorf im Tessin, abgeschnitten vom Rest der Welt, gegen das Vergessen kämpft. Er, Geiser, schneidet erdgeschichtliche und geologische Artikel aus und heftet Zettel über Zettel an die Wand. Indem Frisch diese Notizen in seine Erzählung montiert, verknüpft er Menschheitsgeschichte und individuellen Verfall. Heinz Bütler und Manfred Eicher haben die Vorlage kongenial adaptiert.
Johannes Jansen ist 1966 in Ost-Berlin geboren und lebte in Freiburg, Leipzig und Pankow. Nach der Lehre als Graveur und der Absolvierung des Armeedienstes bei der NVA studierte er Graphik. Er lebt als freier Autor in Berlin. Norman Lindner, geboren 1969 in Halle, schloss nach einer Lehre zum Forstfachwirt ein Studium der Bildenden Kunst und Philosophie in Kassel bei Dorothee von Windheim, Alf Schuler, Harry Kramer und Hannes Böhringer ab. Früher arbeitete er als Grafikdesigner und Kunstkritiker für u.a. die taz.die tageszeitung und die Berliner Zeitung. Heute ist er als Autor, Künstler und Heilerziehungspfleger beschäftigt und lebt in Berlin-Lichtenberg.
Im Zeitalter der Postmoderne sind Theorien der Subjektivität und des Selbstbewußtseins kaum gefragt. Der »Tod des Subjekts« gilt als ausgemacht. Der herrschende philosophische Diskurs, in dem Theorien der Intersubjektivität und Kommunikation den Ton angeben, hat das »Selbst-bewußtsein« weitgehend verdrängt, erkennt ihm bestenfalls die Rolle eines Epiphänomens zu. Daß das Selbstbewußtsein dennoch nicht nur einen unzweifelhaften Rang in der Geschichte der Philosophie als Kristal-lisationspunkt neuzeitlichen Denkens schlechthin hat, sondern ein nach wie vor ungelöstes Grundproblem der Philosophie von großer Brisanz ist und bleibt, ist die These Manfred Franks. Den Beweis hierfür tritt er in dem vorliegenden Band an.
Manfred Frank hat in seinen Tübinger Ernst-Bloch-Vorlesungen »Indivi-dualität« zu seinem Thema gemacht: Ist das Individuum theoretisch am Ende, ebenso wie seine Existenz in der Realität bedroht ist? Eine erste Antwort auf diese Frage muß bejahend sein. Die Philosophie selbst begeg-net, seit ihren antiken Anfängen, zahlreichen Wortverbindungen, in denen Elemente aus der semantischen Sphäre der Eigenheit-Einzelnheit vor-kommen, mit Skepsis oder offener Verachtung. Die nicht-philosophischen Wissensformen sind ihrerseits keineswegs individualitätsfreundlicher.Der Gedanke der Wissenschaft verlangt vielmehr aus strikt methodolo-gischen Gründen den Ausschluß des Individuellen. Bei genauerer Betrachtung erweist sich jedoch, daß eine positive Antwort auf die eingangs gestellte Frage voreilig ist. Unter »Individuum« und »Individualität« ist zu verschiedenen Zeiten der Evolution der europäischen Intelligenz nicht dasselbe verstanden worden. Und nicht einmal für das auf das magische Jahr 1775 datierte Aufblühen des »Individualismus«, der im nachhinein mit dem »bürgerlichen Individualismus« identifiziert worden ist, ist die semantische Einheit des Terms gesichert. Die Frage läßt sich also nur entscheiden auf der Grundlage einer geduldigen Rekonstruktionsarbeit. Sie unternimmt Manfred Frank im vorliegenden Band. Er beginnt »ab ovo«: Welches sind die Beziehungen, die die Begriffe Subjekt und Individuum in der neueren philosophischen Diskussion zueinander unterhalten? Wie verhalten sich beide zum Begriff der Person, welches ist die ihr eigene Identität oder Nicht-Identität?
Was haben Dürers Der Zeichner des liegenden Weibes, ein Fenster in einem Büroturm und ein Poncho gemeinsam? Auf den ersten Blick so gut wie nichts, auf den zweiten jedoch etwas sehr Grundlegendes, das zudem allgegenwärtig ist: rechteckige Flächen. Unsere Welt ist voll von ihnen, aber weder die Natur noch unsere Einbildungskraft bringen sie hervor. Ausgehend von der Bildfläche, dem unsichtbaren Grund, der es Farbe und Linie gestattet, zum Bild zu werden, erkundet Manfred Sommer diese so elementare wie diskrete Figuration und damit zusammenhängende Phänomene wie Grenze und Saum, Rand und Rahmen, Gitter und Karos, Raster und Pixel. Er beschreibt ihre Genese, die in der Jungsteinzeit beginnt: Rechteckig werden hier erstmals Felder gepflügt, später Häuser gebaut und Stoffe gewoben – und die Bilder wandern aus den Höhlen an die weißen Wände, um dort mit dem offenen Fenster um den schönsten Blick zu konkurrieren. Von der Bildfläche ist eine faszinierende Reise durch unsere rektangulare Welt, mit überraschenden Abzweigungen, etwa zu einem Malerwettstreit in der Antike, Husserls Überlegungen zur Geometrie oder den Bayerischen Meisterschaften im Gespannpflügen. Sie lehrt uns, eine lebensweltliche Selbstverständlichkeit neu zu sehen.
Zu Max Frischs 100. Geburtstag versammelt eine DVD-Box in der filmedition suhrkamp auf fünf DVDs die wichtigsten Filme von, mit und über den großen Schweizer Schriftsteller: ein Porträt des öffentlichen Intellektuellen Frisch (Matthias von Guntens Dokumentation "Max Frisch. Citoyen"), die vielfach ausgezeichnete Verfilmung "Holozän" von Heinz Bütler und Manfred Eicher, Richard Dindos "Journal I-III" (eine filmische Lektüre der Erzählung Montauk) sowie die Gespräche im Alter, die Philippe Pilliod in den Jahren 1985/1986 geführt hat. Vervollständigt wird das Paket durch ein besonderes Extra: Volker Schlöndorffs "Homo faber"-Adaption. Die Verfilmung mit internationaler Starbesetzung macht die Box zu einem Ereignis. Ein einzigartiger Zugang zu Leben und Werk des großen Autors.
Um das geheimnisvolle Lächeln der »Mona Lisa« ranken sich zahlreiche Gerüchte und Legenden. Das Gemälde war Anfang des vergangenen Jahrhunderts einmal gestohlen worden, und seitdem wird immer wieder behauptet, im Louvre würden sich beachtliche Besucherströme um eine Kopie und nicht um das Original versammeln.Die Pferde von San Marco in Venedig gelten noch heute als Diebesgut; und um den Verbleib des Bernsteinzimmers ranken sich noch immer zahlreiche Rätsel.Von solchen und anderen dramatischen und spektakulären Fällen von Kunstraub weiß Manfred Reitz spannend zu berichten.Kunst bereichert nicht nur den Menschen, sondern verkörpert häufig auch einen beträchtlichen finanziellen Wert. Der Kunstdiebstahl ist heute neben dem Rauschgift- und dem Waffenhandel das lukrativste kriminelle Geschäft. Von der Antike bis zur Gegenwart wurden deshalb Kunstwerke gestohlen, um die eigene Habgier zu befriedigen, um finanzielle Gewinne zu machen oder um einen Gegner zu demütigen.Manfred Reitz führt den Leser zu den Grabräubern der Antike, zu plündernden Söldnern des Mittelalters und zu den zahlreichen Kunsträubern der jüngeren Vergangenheit. Von Manfred Reitz sind im Insel Verlag außerdem erschienen: Leben jenseits der Lichtjahre. Die Wissenschaften auf der Suche nach außerirdischen Intelligenzen (1996 und it 2186); Große Kunstfälschungen. Falsche Kunst und echte Fälscher (it 1534)
Von Dante, Boccaccio und Ariosto bis Svevo, Eco und Ungaretti, von der sizilianischen Minnelyrik bis zur Neoavanguardia spannt Manfred Hardt, der einer der führenden Romanisten Deutschlands war, den Bogen in diesem enzyklopädischen und dennoch vergnüglich lesbaren Standardwerk und entwirft mit seiner repräsentativen Darstellung bei aller Detailfreude ein ausgewogenes Gesamtbild der Literatur Italiens von den Anfängen bis zur Gegenwart. Ein unentbehrliches Nachschlagewerk und Lesebuch nicht nur für Fachleute, sondern auch für literarische Schatzsucher und Liebhaber der italienischen Literatur.
Nach dem Erfolgsbuch Nervensachen legt der bekannte Hirnforscher Manfred Spitzer neue Geschichten vom Gehirn vor, die exzellente Unterhaltung mit faszinierenden Fakten über unser wichtigstes Organ verbinden. Warum merken sich Achtjährige Pokemon- Karten leichter als Tierbilder? Wie schwört unser Hirn Rache, und wie bildet es Vertrauen aus? Und was hat Weihnachten mit der Hirnforschung zu tun? Nervenkitzel ist ein Band aus der Reihe medizinHuman im suhrkamp taschenbuch. Manfred Spitzer, geboren 1958, ist Leiter der Universitätsklinik Ulm für Psychiatrie und des Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen. Sein umfangreiches Werk wurde 1992 mit dem Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde und 2002 mit dem Preis der Cogito-Foundation zur Förderung der Zusammenarbeit von Geistes- und Naturwissenschaften ausgezeichnet.
In Manfred Franks Interpretation von Friedrich Schleiermacher zeigt sich, daß dessen Theorie einen gemeinsamen Bezugspunkt für zwei konkurrierende Lager der Literaturwissenschaft ermöglicht. Der Streit zwischen der Methodik der Textstrukturierung in den strukturalen Semiologien einerseits und der Tradition der existenzialen Hermeneutik andererseits kann überwunden werden, ohne daß die wichtigsten Einsichten beider Positionen mißachtet werden. Dies zeigt sich im Rahmen einer Interpretation ausgewählter (nie zuvor in den Kontext der hermeneutischen Theorie einbezogener) Texte aus Schleiermachers »Glaubenslehre« und »Dialektik« (zweiter Teil). Die sprachtheoretischen und poetologischen Konsequenzen dieser Grundlegung werden im dritten Teil, die praktisch-interpretatorischen und methodologischen Konsequenzen im vierten Teil ausgebreitet. Immer stiftet Schleiermachers Theorie den einheitlichen Gesichtspunkt, von dem her die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Positionen erörtert werden. Das individuelle Allgemeine hat dank seiner systematischen wie aktuellen Interpretation maßgeblich zur Wiederentdeckung Schleiermachers beigetragen.
Hegels Rechtsphilosophie – der letzte systematische Entwurf einer Philosophie der Politik – artikuliert als Resultat und Erbe der Revolution die Differenz zwischen Staat und bürgerlicher Gesellschaft und das Verhältnis dieses Staats der »Moderne« zur Geschichte. In dieser Neubestimmung von Gesellschaft und Geschichte zeigt sich Hegels Bruch mit der Tradition. Bürgerliche Gesellschaft und Geschichte verwandeln die Struktur von Familie und Staat, wie sie die traditionelle Philosophie zur Darstellung brachte. Wie die Familie zwischen dem einzelnen und der Gesellschaft steht, so bewegt sich der Staat zwischen bürgerlicher Gesellschaft und Geschichte. Manfred Riedels Studien beschäftigen sich mit dieser folgenreichen sozialen und politischen Entwicklung der Moderne: der Trennung der Gesellschaft vom Staat und dem Wechselverhältnis von Revolution und Tradition.
Ein schmales, aber für die Gattung der kleinen Prosa - vor allem mit der Judenbuche - für die Form der Novelle hohe Maßstäbe setzendes Prosawerk. Die Texte folgen der von Manfred Häckel im Insel Verlag 1976 edierten Werkausgabe.
In den letzten Jahren hat sich Manfred Frank in umfassender Weise mit der Moderne und deren Infragestellung beschäftigt: beginnend mit »Der kommende Gott« (es 1142), in dem die Funktion der Mythen in nachaufklärerischer Zeit analysiert wird, über »Was ist Neostrukturalismus?« (es 1203), in dessen Mittelpunkt die Versuche der Dezentrierung des Subjekts in der neuen französischen Philosophie stehen, bis zu »Die Unhintergehbarkeit von Individualität« (es 1377), worin die zentrale Position von Individualität theoretisch begründet wird. Die in dem vorliegenden Band versammelten Studien beschäftigen sich mit der »literarischen« Moderne. Warum haben sich bestimmte, für die Moderne typische Motive herausgebildet? Welche Funktion übernehmen sie? Ausdruck welcher Problematik sind sie? Welche Veränderungen erfahren sie in welchen Kontexten?