Your Search Results

      • Trusted Partner
        March 1988

        Der Mythos vom Zivilisationsprozeß

        Band 1: Nacktheit und Scham

        by Hans Peter Duerr, Hans Peter Duerr

        Die heute im wesentlichen anerkannte Theorie der Zivilisation behauptet, daß die Menschen des Mittelalters, aber auch die Angehörigen der sogenannten primitiven Kulturen, im Vergleich zu uns Heutigen ihre Triebe und Affekte wenig gebunden oder geregelt hätten, daß in diesen Gesellschaften der Triebverzicht niedrig, die Mäßigung der Gefühle und Gefühlsäußerungen unerheblich gewesen sei. So heißt es, man habe einem Erwachsenen nicht sehr viel mehr Zurückhaltung abverlangt als einem Kind, weshalb uns heute ein mittelalterlicher Bauer oder eine Buschfrau aus der Kalahari zu Recht kindlich, einfältig, roh oder naiv erscheinen. Nacktheit, Sexualität, Defäkation, Körpergeräusche, Körpergeruch usw. seien bei einem solchen Menschen öffentlicher und ungleich weniger schambesetzt gewesen. Im Zuge der zunehmenden Arbeitsteilung der Menschen I sei nun deren soziale Verflechtung intensiver, die Abhängigkeit voneinander größer geworden, so daß es vorteilhaft wurde, die Affekte zu mäßigen, sie nicht mehr unmittelbar auszuleben, sie vielmehr hinter die Kulissen des gesellschaftlichen Lebens, in c einen Privatbereich zu verbannen. Inzwischen seien wir von einem stabilen Panzer aus Vorschriften und Regelungen umgeben, der deshalb kaum spürbar sei, weil wir die Fremdzwänge vorheriger Zeiten in Eigenzwänge verwandelt hätten, so daß sie uns quasi natürlich erschienen. Aber auch angebliche Lockerungen und Befreiungen, wie etwa die gegenwärtigen Tendenzen zum Nacktbaden oder zum „Oben ohne“, seien nur scheinbare Informalisierungen. Solche „Liberalisierungen“ seien nämlich nur möglich, weil der hohe Standard von Triebgebundenheit völlig gesichert sei. Hans Peter Duerr führt nun den Nachweis, daß diese Zivilisationstheorie falsch ist, daß sie weder den fremden Völkern noch unserer eigenen Vergangenheit gerecht wird. Er zeigt, daß der Mythos vom Zivilisationsprozeß identisch ist mit der Ideologie, die herangezogen wurde, um den Kolonialismus zu rechtfertigen, insoweit dieser behauptete, es gehe den europäischen Nationen darum, noch unentwickelte, unzivilisierte Menschen, die sich kaum von Kindern unterschieden, zu Zivilisierten, zu Erwachsenen zu machen. Duerr vertritt die These, die soziale Verflechtung und damit die soziale Kontrolle sei in „traditionellen“ Gesellschaften wesentlich größer und intensiver als in modernen, und entsprechend sei auch das Bedürfnis nach Initimität, nach einer Privatsphäre, größer. Da in solchen kleinen, überschaubaren „face to face“-Gesellschaften Privatheit freilich nicht durch materiale Wände herstellbar war und ist, hat man für das Auge unsichtbare Wände errichtet, die alles das gegenüber dem Blick des anderen absichern, was bei uns immer noch eher physisch ausgesondert wird. So wird z.B. der nackte Leib - der, entgegen dem, was viele Wissenschaftler sagen, allemal sexuell wirkt - häufig mit einer Art „Phantomkleidung“ bedeckt, indem man dazu erzogen wird, entweder von dem anderen den Blick abzuwenden oder durch ihn „hindurchzusehen“. Aber auch für unsere Gesellschaften läßt sich, so Duerr, eine Zunahme der Zivilisation, also eine Internalisierung gesellschaftlicher Regeln, nicht nachweisen. Um dies zu belegen, unternimmt der Autor eine Neubewertung (die bei ihm zu einem Neu-Erzählen wird) der Quellen, auf denen die gängig Zivilisationstheorie basiert. Ausgehend von der Kritik an der herrschenden Zivilisationstheorie, entwickelt Hans Peter Duerr eine Kulturgeschichte und Ethnologie der sexuellen Scham und Schicklichkeit, die nicht nur die abendländische Geschichte seit ihren nachvollziehbaren Anfängen, sondern auch jene Völker miteinbezieht, die an der Peripherie der sogenannten Hochkulturen gelebt haben. Er begründet die Vermutung, daß es zumindest innerhalb der letzten vierzigtausend Jahre weder Wilde noch Naturvölker, weder Primitive noch unzivilisierte Völker gegeben hat.

      • Trusted Partner
        January 1997

        Die Selbständigen von morgen

        Unternehmer oder Tagelöhner?

        by Fischer, Peter

      • Trusted Partner
        April 2022

        Goodbye to Ignorance!

        For Better Science Education

        by Ernst Peter Fischer

        Our lives and daily routine are full of science. But when it comes to gravity or quantum theory, DNA or black holes, a great many people feel like scientific illiterates – and indeed they are. “I don’t understand it anymore”, many say. Too many, according to Ernst Peter Fischer. His mission is to reawaken our curiosity with his exciting and challenging appeal to appreciate how important, fascinating and lively science is. Do we really want to be immature about science? Fischer’s book is an endeavour so the light of scientific reason can finally shine brightly.

      • Trusted Partner
        May 2021

        On the Amazement of the World

        (Im-)Possibilities of science

        by Ernst Peter Fischer

        The current debate on the corona virus shows that knowledge, and with that science, plays a central role in the struggle to preserve humanity. Knowledge provides opportunities to influence the world, for better or worse. In times when emotions and appeals to baser instincts often triumph over reason and humanity, Ernst Peter Fischer reminds us of the goal of science that has been pursued since the Enlightenment: “to facilitate the conditions of human existence”. In his new book, the bestselling author takes us on an instructive, varied and enjoyable journey through the history of knowledge and science.

      • Trusted Partner
        May 2021

        The Humane Idea

        Rudolf Virchow and Hermann von Helmholtz. The legacy of the Charité

        by Ernst Peter Fischer, Detlev Ganten

        Two of today’s leading scientists, Ernst Peter Fischer and Detlev Ganten, reconfirm the legacy of two influential 19th-century researchers. To mark the 200th birthday of Rudolf Virchow (1821–1902) and Hermann von Helmholtz (1821–1894), they explain why pioneering research and holistic thinking are still relevant for health science and practice, and for a sustainable balance of people, society and the environment. The historical achievement of Virchow and Helmholtz continues today with the work of researchers like Emmanuelle Charpentier and Christian Drosten, so ensuring that the humane idea continues to be fruitful in the future. An insight into the history of medical science.

      • Trusted Partner
        September 2017

        Hinter dem Horizont

        Eine Geschichte der Weltbilder

        by Fischer, Ernst Peter

      • Trusted Partner
      • Trusted Partner
      • Trusted Partner
      • Trusted Partner
      • Trusted Partner
        October 1980

        Versuchungen. Aufsätze zur Philosophie Paul Feyerabends

        1. Band

        by Hans Peter Duerr, Christoph Groffy

        Für diesen ersten Band (der zweite erscheint im Februar 1981) zur Philosophie Paul Feyerabends hat Hans Peter Duerr Beiträge versammelt, die der Person Feyerabend und den gesellschaftlichen Aspekten sein Wissenschaftskritik nachgehen. Sie alle lassen sich - kritisch, kommentierend, ironisch - auf die Versuchung des Anything goes ein.

      • Trusted Partner
      • Trusted Partner
      • Trusted Partner
      • Trusted Partner
        May 2004

        Was Professor Kuckuck noch nicht wußte

        Naturwissenschaftliches in den Romanen Thomas Manns, ausgewählt, kommentiert und auf den neuesten Stand gebracht

        by Genz, Henning; Fischer, Ernst Peter

      • Trusted Partner
        June 1995

        Briefe an einen Freund

        by Paul Feyerabend, Hans Peter Duerr, Hans Peter Duerr

        »Ganz Unterschiedliches wird in diesem Briefwechsel verhandelt: Wissenschaftstheorie, Gesellschaftstheorie, Politik; es wird aber auch der Wissenschaftsbetrieb verhöhnt; ernst nehmen sich die Briefpartner, sie verfügen aber zugleich über den notwendigen Humor, sich und die Kollegen und den Wissenschaftsbetrieb auch in seinen selbstparodistischen Elementen wahrzunehmen.«

      • Trusted Partner
      • Trusted Partner
        October 2005

        Rungholt

        Die Suche nach einer versunkenen Stadt

        by Hans Peter Duerr

        Die sensationelle Entdeckung eines sagenumwobenen Ortes Rungholt gehört, neben Vineta, zu jenen im Meer versunkenen Städten, die seit Jahrhunderten die Phantasie der volkstümlichen Erzähler, Literaten und Wissenschaftler beschäftigen. Von Rungholt stand bis zum Beginn der Forschungen des Ethnologen Hans Peter Duerr nicht viel mehr fest, als daß es in einer Sturmflut des Jahres 1362 versunken war. Der Ethnologe erzählt in diesem Buch, wie er Rungholt lokalisierte und zu welch unglaublicher Entdeckung seine Studenten und er gelangten: Mitten im nordfriesischen Wattenmeer liegen die Überreste einer vorgeschichtlichen Stadt, die später unter dem Namen Rungholt zu einem Handelszentrum des Nordens aufstieg, bis sie in der Marcellusnacht 1362 unterging. Als Hans Peter Duerr im Sommer des Jahres 1992 mit seiner Familie ein Ferienhaus auf der nordfriesischen Insel Nordstrand bezieht, sieht er an einer Wand das Faksimile der Landkarte des Husumer Geographen Johannes Mejer: »Abriss Von Rungholte Und Seinen Kirchspielen Anno 1240«. Im Frühjahr 1994 mietet er ein altes Segelschiff, mit dem er und 23 Studenten und Mitarbeiter der Universität Bremen sich an der besagten Stelle im Watt zwischen Nordstrand und Pellworm trockenfallen lassen. In den folgenden zehn Jahren setzen sie ihre Recherchen fort. Sie stoßen unter anderem auf die Überbleibsel der aus Tuff- und Ziegelsteinen errichteten Stiftskirche Rungholts. Und eines Tages finden sie sich mit den Resten einer weit älteren Siedlung konfrontiert und machen einen unerwarteten Fund, der den Schluß erlaubt, daß die Nordseeküste – und damit Deutschland – nicht erst im 4. Jahrhundert v. Chr. von Pytheas von Massilia, sondern bereits tausend Jahre früher entdeckt worden ist.

      Subscribe to our

      newsletter