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View Rights PortalDer Band zeigt Bedeutung und Entwicklung der Untersuchungen Barthes' über einen Gegenstand, den man »die Schrift des Sichtbaren« nennen könnte: Fotografie, Kino, Malerei, Theater, Musik. Barthes beschäftigt sich unter anderem mit der Botschaft der Fotografie, der Rhetorik des Bildes, mit Brecht, Diderot und Eisenstein, aber auch mit romantischer Musik, mit Schumann. Bei all diesen Versuchen geht es Roland Barthes vor allem um die »dritte Bedeutung«, jener zwischen entgegenkommendem und stumpfem Sinn oszillierenden Signifikanz.
Searles Buch Sprechakte hat die Arbeiten zahlreicher Linguisten, Sozialwissenschaftler und Philosophen beeinflußt. Ausdruck und Bedeutung arbeitet die Theorie der Sprechakte weiter aus und wendet sie auf Diskursformen an, die sich linguistischer und philosophischer Analyse gegenüber als besonders widerspenstig erwiesen haben: Metapher, Fiktion, indirekte Sprechakte. Darüber hinaus bietet Searle eine Taxonomie der Typen von Sprechakten und untersucht die Beziehung zwischen der Bedeutung von Sätzen und dem Kontext, in dem sie geäußert werden.
Wenn der dritten Welt empfohlen wird, sich nicht wie Europa zu entwickeln, werden bestimmte Vorstellungen über den Entwicklungsweg Europas vorausgesetzt. Über eine Kritik an dem in solchem Denken implizierten Eurozentrismus hinaus stellt der Autor diese Annahmen in Frage: Haben sich die OECD-Staaten so selbstverständlich zu hochindustrialisierten Gesellschaften entwickelt, wie das heute unterstellt wird? Hätten nicht auch sie »Dritte Welt« werden könne, zumal in Europa so viel »Dritte Welt« bestand? Mit Hilfe vergleichender Analysen werden die Gründe für erfolgreiche und fehlgeschlagene Entwicklungen dargelegt und Typen von Entwicklungswegen beispielhaft nachgezeichnet. Europas Entwicklungsgeschichte ist die Geschichte einer kleinen Zahl von Gesellschaften, die allmählich die Weltwirtschaft zu beherrschen lernten. Es ist auch die Geschichte vieler Gesellschaften, die während dieses Vorgangs zu Peripherien wurden. Europas Entwicklungsgeschichte ist schließlich die Geschichte des Kapitalismus, seiner bahnbrechenden Rolle bei der Freisetzung von Produktivkräften, aber auch der von ihm mitverursachten Entwicklungsblockaden. Sie in den zu Peripherien abgesunkenen Gesellschaften zu überwinden, ist bis heute die Funktion von Sozialismus gewesen. Nicht jenseits der Fülle des Kapitalismus kam er entwicklungspolitisch zum Durchbruch, sondern dort, wo Versuche einer nachholenden Entwicklung unter marktwirtschaftlichen Spielregeln aussichtslos waren. Aufgrund dieser entwicklungsgeschichtlichen Überlegungen wird die Frage diskutiert, in welchem Sinne es vertretbar ist, in der Entwicklungsdiskussion eurozentrisch zu denken. Der Titel des Buches wurde deshalb bewußt ohne Fragezeichen gewählt. Eine Kontinuität besteht zwischen diesem Band und den in der edition suhrkamp erschienenen Studien Weltwirtschaftsordnung und Entwicklungspolitik. Plädoyer für Dissoziation. (es856)
Erreicht ein Raumschiff die dritte Fluggeschwindigkeit von 16,6 km/Sekunde, kann es das Sonnensystem verlassen und weiterfliegen zu anderen Welten. Vom sowjetischen 'Kosmodrom' Baikanur startet 1961 die erste bemannte Raumkapsel ins All. An Bord: Juri Gagarin, Held Nr. 11.175 der Sowjetunion. Einfühlsam und sehr poetisch verknüpft Lotta Lotass Mythen und Fakten zu einem Roman über den großen Pionier der Raumfahrt. Sie erzählt von seiner Kindheit in der Kälte Sibiriens, von der Besessenheit des jungen Kosmonauten, von den Sehnsüchten und Träumen, von Schrecken und Angst des Auserwählten. Aber auch die Männer an Gagarins Seite läßt Lotass zur Sprache kommen und schafft auf diese Weise eine vielstimmige Erzählung über Triumphe, Niederlagen und menschliche Tragödien. Dritte Fluggeschwindigkeit ist ein fesselnder Roman über den Beginn der Raumfahrt, über Entdeckungsreisende, die in ihrer Sehnsucht nach der Erforschung anderer Welten an ihre Grenzen stoßen.
»Das Dritte Reich des Traums«, 1962 erstmals in Deutschland erschienen, ist heute aktueller denn je. Charlotte Beradt hat Träume aufgezeichnet, Träume, die zwischen 1933 und 1939, in der Zeit des Nationalsozialismus, geträumt wurden. Fünfzig solcher »von der Diktatur diktierte Träume« hat sie in ihrem Buch notiert. Hat »Schneiderin, Nachbar, Tante, Milchmann, Freund« zu Wort kommen lassen. Hat aufgezeigt, wie nationalsozialistische Propaganda und Terror in die Nischen des scheinbar privaten Alltags eindringen und wie die Träumer auf den enormen Außendruck reagieren; wie scheinbar unbescholtene Bürger in ihrer Traumwelt zu Verfolgten werden, die unter dem Verfolgungsregime leiden. Ein beklemmendes, ein wichtiges Buch, das uns Zugang verschafft zu historischer Zeitgeschichte und nachdenklich stimmt in Anbetracht der aktuellen politischen Situation.
Mythos und Bedeutung. Das wilde Denken. Eine Diskussion mit Paul Ricoeur, Mark Gaboriau, Michel Dufrenne, Jean Pierre Faye, Kostas Axelos, Jean Lautmann, Jean Cuisinier, Pierre Adot und Jean Conilh. Wie arbeitet der menschliche Geist?. Ein Gespräch mit Raymond Bellour. Der Mensch, bekleidet durch den Mythos. Ein Gespräch mit Jean Pouillon. Mythos und Bedeutung I. Ein Gespräch mit Pierre Daix. Mythos und Bedeutung II. Ein Gespräch mit Raymond Bellour. »Der Humanismus bedroht den Menschen«. Ein SPIEGEL-Gespräch mit Dieter Brumm, Karla Fohrbeck, Gustave Stern und Wolfgang Gust. Von der Irrationalität der Geschichte. Ein Gespräch mit Jean-Marie Benoist. Die strukturalistische Tätigkeit. Ein Gespräch mit Marco d'Eramo. Die religiöse Dimension der Gesellschaften. Ein Gespräch mit Jean-Claude-Escaffit.
»Handlung, Kommunikation und Bedeutung« – das sind die zentralen Begriffe in dem Programm einer radikal »pragmatisch fundierten Sprachtheorie« im Sinne von Paul Grice. Die drei Schritte dieses Programms: (I) Zuerst entwickle man mit Hilfe allgemeiner handlungstheoretischer Termini ein noch nicht auf Regeln bzw. Konventionen angewiesenes Konzept des kommunikativen Handeln (»Handlungstheoretische Begründung der Kommunikationstheorie«). (II) Dann bestimme man auf dieser Grundlage Begriffe der regulären, konventionalen und sprachlichen Bedeutung (»Handlungstheoretische Semantik«). (III) Und schließlich erkläre man die diversen Fälle sogenannter »indirekter Kommunikation«, in denen das, was von Seiten des Sprechers zu verstehen gegeben wird, abweicht von dem, was er sagt («Theorie der Implikaturen«).
Die hier versammelten Beiträge verstehen sich als philosophiehistorisch orientierte Vorstudien zu einer Theorie der Intersubjektivität. In Auseinandersetzung mit klassischen Ansätzen, deren Spannweite von Fichte bis hin zur psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie reicht, wird der Versuch unternommen, die normativen Bedingungen der zwischenmenschlichen Begegnung zu erkunden. Dabei tritt nicht nur zutage, von welcher konstitutiven Bedeutung der »Dritte« für die Interaktion zwischen menschlichen Subjekten ist, sondern auch, in welchem Maße die intersubjektive Anerkennung von leibgebundenen Ausdrucksmitteln abhängig ist.
Was treibt Menschen an, Tag für Tag aufzustehen und zur Arbeit zu gehen? Warum finden wir es wichtig, viel Zeit mit Partner, Familie oder Freunden zu verbringen? Wie lässt sich erklären, dass Menschen Zeit opfern, um andere Menschen etwa im Rahmen einer Freiwilligenarbeit zu unterstützen? Diese und weitere Fragen werden in der Ethik gegenwärtig unter dem Titel „Sinn im Leben“ diskutiert. Der Philosoph Markus Rüther knüpft an diese internationalen Diskussionen an und macht das Thema erstmals in deutscher Sprache zum Gegenstand einer umfassenden Reflexion. Er entwickelt eine neuartige und originelle Sinntheorie, die in ihrer Differenziertheit und Überzeugungskraft über die bisher vorgelegten Angebote hinausgeht.
Der Band vereinigt im ersten Teil mehrere sich ergänzende Studien zu den Problemen Staat, Nation, Europa. In ihnen geht es um die Erörterung von Fragen, die für die staatlich-politische Entwicklung, wie sie sich im letzten Jahrzehnt in Deutschland und auf Europa hin vollzieht, grundlegende Bedeutung erlangt haben. Neben diesen Beiträgen, die Themen einer konkreten Staatslehre aufgreifen, bringen der zweite und der dritte Teil ergänzende Studien zu den beiden Bänden Recht, Staat, Freiheit (stw 914) und Staat, Verfassung, Demokratie (stw 953). Sie betreffen Fragen der Verfassungstheorie, des Verfassungsrechts und der Rechtsphilosophie.
Auf der Bühne der Epistemologie kommt es im 20. Jahrhundert zu einer signifikanten Umbesetzung. Ins Rampenlicht der Theoriebildung tritt eine Gestalt, die bis dahin weitgehend zu einer Existenz off stage verurteilt war: die Figur des Dritten. Seither tummelt sich eine Vielzahl von zuvor eher randständigen Akteuren in den kulturwissenschaftlichen Theorien: Boten, Cyborgs, Parasiten, Rivalen, Trickster. Prominent wird der/die/das Dritte jedoch nicht allein in solchen Verkörperungen, sondern auch als theoretische Figuration: Kategorien wie third space, Hybridität oder drittes Geschlecht deuten auf eine neuartige Sensibilität für die Problematik von Grenzziehung und Unterscheidung. Der interdisziplinär angelegte Band bietet Lesern aus dem breiten Spektrum der Kulturwissenschaften einen Problemaufriss und Überblick über die Vielfalt von Figuren und Figurationen des Dritten.