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View Rights PortalVandenhoeck & Ruprecht in Göttingen, Germany, has been publishing academic literature since 1735. It ranks among the oldest independent publishing houses in the world.
View Rights PortalWo Dramatiker verstummten und die Romanciers ratlos erschienen, da erhoben die Lyriker ihre Stimmen. Die hundert besten deutschen Gedichte des zwanzigsten Jahrhunderts präsentiert Marcel Reich-Ranicki in diesem Band. Die Auswahl reicht von Ricarda Huch, Stefan George und Else Lasker-Schüler bis zu den Lyrikern, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden – wie Ulla Hahn und Durs Grünbein. Im Mittelpunkt der Sammlung stehen Rilke und Benn, Trakl und Celan. Doch am stärksten vertreten ist jener Poet, den viele für den Klassiker der modernen deutschen Poesie halten: Bertolt Brecht. Berücksichtigt werden hier aber auch unterschätzte, wenn nicht gar vergessene Lyriker des Jahrhunderts. »Ich habe Gedichte ausgewählt, die mir gefallen, solche, die ich schätze oder bewundere oder gar liebe.« Marcel Reich-Ranicki
Der vorliegende Band versammelt sieben Arbeiten Batschas über das politische Denken der deutschen Spätaufklärung. Gemeinsamer Bezugspunkt dieses Denkens war die Französische Revolution. Die Reflexion über Politik war der deutschen Aufklärung zwar nicht fremd, doch wurde sie durch die Revolution in Frankreich intensiviert, vertieft und um neue Fragestellungen bereichert. Auch die Aufspaltung in verschiedene politische Strömungen stammt noch aus früherer Zeit, aber durch die Notwendigkeit, zu den Ereignissen im Nachbarland Stellung zu beziehen, in seinem politischen Denken Farbe zu bekennen, wurden die Auseinandersetzungen heftiger, kompromißloser und des öfteren auch rücksichtsloser. Im Zentrum der politischen Diskussion stehen frühliberale Denkansätze, deren Quintessenz es ist, rechtsstaatliche Grundsätze im damaligen Deutschland zu propagieren und sie durch Reformen von oben zu verwirklichen, um damit den Ausbruch der Revolution zu verhindern.
Walter Benjamin wurde am 15. Juli 1892 als erstes von drei Kindern in Berlin geboren und nahm sich am 26. September 1940 in Portbou/Spanien das Leben. Benjamins Familie gehörte dem assimilierten Judentum an. Nach dem Abitur 1912 studierte er Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie in Freiburg im Breisgau, München und Berlin. 1915 lernte er den fünf Jahre jüngeren Mathematikstudenten Gershom Scholem kennen, mit dem er zeit seines Lebens befreundet blieb. 1917 heiratete Benjamin Dora Kellner und wurde Vater eines Sohnes, Stefan Rafael (1918 –1972). Die Ehe hielt 13 Jahre. Noch im Jahr der Eheschließung wechselte Benjamin nach Bern, wo er zwei Jahre später mit der Arbeit Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik bei Richard Herbertz promovierte. 1923/24 lernte er in Frankfurt am Main Theodor W. Adorno und Siegfried Kracauer kennen. Der Versuch, sich mit der Arbeit Ursprung des deutschen Trauerspiels an der Frankfurter Universität zu habilitieren, scheiterte. Benjamin wurde nahegelegt, sein Gesuch zurückzuziehen, was er 1925 auch tat. Sein Interesse für den Kommunismus führte Benjamin für mehrere Monate nach Moskau. Zu Beginn der 1930er Jahre verfolgte Benjamin gemeinsam mit Bertolt Brecht publizistische Pläne und arbeitete für den Rundfunk. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zwang Benjamin, im September 1933 ins Exil zu gehen. Im französischen Nevers wurde Benjamin 1939 für drei Monate mit anderen deutschen Flüchtlingen in einem Sammellager interniert. Im September 1940 unternahm er den vergeblichen Versuch, über die Grenze nach Spanien zu gelangen. Um seiner bevorstehenden Auslieferung an Deutschland zu entgehen, nahm er sich das Leben.
Jahrhundertelang hat man sie nur mündlich weitergegeben, erst im 19. Jahrhundert wurden sie gesammelt und aufgeschrieben: die Sagen von der Lorelei, dem Riesen Rübezahl, der schönen Melusine oder dem grausamen Rattenfänger zu Hameln, vom Tannhäuser im Venusberg oder vom Schimmelreiter auf dem Deich. Marjana Gaponenko hat sie für den vorliegenden Band neu erzählt, die Auswahl der fünfzig schönsten deutschen Volkssagen reicht vom friesischen »Klabautermann« bis zum Schweizer »Tell«, von den schwäbischen »Weibern von Weinsberg« bis zum »Pumphut« aus dem Vogtland. Sie handeln von Hexen und Zwergen, von verborgenen Schätzen und von dem Wunsch der Menschen, die ihnen oft rätselhaft erscheinende Lebenswirklichkeit zu verstehen. Alle Sagen sind von dem Illustrator Burkhard Neie farbintensiv und ausdrucksvoll in Szene gesetzt worden: zum Anschauen und Wiederlesen!
Zum 100. Geburtstag Marcel Reich-Ranickis vereint dieser Band erstmals die für den Literaturkritiker bedeutendsten deutschen Geschichten und Gedichte. Die Auswahl reicht vom 12. bis ins 21. Jahrhundert, vom Mittelalter über die Weimarer Klassik bis zur Gegenwart. Versammelt sind darin Texte u. a. von Goethe, Rilke, Wilhelm Hauff, Bertolt Brecht, Heinrich Böll, Paul Celan und Ingeborg Bachmann – literarische Werke, die unvergessen bleiben und noch heute leuchten wie am ersten Tag.
Der Aspekt der Professionalisierung der Psychologie, ihre Entwicklung von einer vor der NS-Zeit noch weitgehend rein akademischen Disziplin zu einer Profession mit eigenen außeruniversitären Berufsrollen und einem berufsbezogenen Ausbildungssystem, steht im Vordergrund der Studie. Warum, fragt Geuter, ist diese Entwicklung gerade während der nationalsozialistischen Zeit derart vorangetrieben worden? Die Antwort sucht er in der Entwicklung der Psychologie selbst wie in dem breiten Kontext der Geschichte der nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik und der deutschen Wirtschafts- und Militärgeschichte. Geuters Arbeit stützt sich auf eine Fülle von bislang unbekannten Materialien aus verschiedenen Archiven sowie auf 39 Gespräche mit Zeitzeugen.
Die in diesem Band versammelten Aufsätze verbinden zwei Behauptungen. Die erste ist, dass die begrifflichen Neuerungen, die die großen Figuren der deutschen philosophischen Tradition, allen voran Kant und Hegel, entwickelt haben – Begriffe wie Selbstbewusstsein, Freiheit, Subjektivität, Logik, Geist und philosophische Methode –, nach wie vor von herausragendem philosophischem Interesse sind, also keineswegs als bloß historische Bestände betrachtet werden dürfen. Die zweite Behauptung lautet, dass eine Reihe klassischer Deutungen dieser Begriffe weder deren Radikalität noch deren philosophisches Potenzial in den Blick bekommen. Dieses Manko präzise zu benennen und zu beheben – und dabei die Aktualität des Deutschen Idealismus zu belegen – ist das Ziel dieses Bandes.
Es wäre eine schöne Aufgabe, schreibt Norbert Elias, »die Biographie einer Staatsgesellschaft zu schreiben. Denn wie in der Entwicklung eines Einzelmenschen Erfahrungen einer früheren Zeit in der jeweiligen Gegenwart fortwirken, so auch in der Entwicklung einer Nation. Die Studien über die Deutschen versammeln den Großteil seiner eigenen Beiträge zu einer solchen »Biographie« Deutschlands, jeweils konzentriert auf die wilhelminische Gesellschaft, die Weimarer Republik, den Hitlerstaat und die Bundesrepublik.Charakteristisch für den Autor von über den Prozeß der Zivilisation ist auch hier die Zusammenschau von Vorgängen der Staatsbildung und der Bildung sozialer Persönlichkeitstrukturen der Individuen. Der Blick für die Besonderheiten deutscher Entwicklungen wird geschärft durch Vergleiche mit Entwicklungen in anderen Ländern. Durchweg bemüht ich Elias, die jeweils beobachteten Gegebenheiten im Kontext sowohl langfristiger Prozesse als auch der Machtverhältnisse verschiedener Gruppen innerhalb der Gesellschaft zu sehen. Innerstaatliche werden in der Verflochtenheit mit zwischenstaatlichen Ereignissen analysiert. Immer wieder bewegt sich die Gedankenführung hin und her zwischen den Ebenen der empirischen Detailuntersuchung und der theoretischen Reflexion. Jeder einzelne der Beiträge ist so ein Zeugis für das hohe Syntheseniveau des Eliasschen Denkens.Wenn man nach einem gemeinsamen Grundmotiv in all diesen Beiträgen sucht, so findet man es vielleicht in der Frage nach den spezifisch deutschen Traditionen, die den Ausbruch der Barbarei in der Nation von Goethe, Schiller und Kant möglich gemacht haben (und wieder möglich machen könnten).
Diese neue Kulturgeschichte beendet eine Legende: daß die Deutschen traditionell ohne Lebensart seien und weit hinter der feineren Gesittung ihrer romanischen Nachbarn zurückgeblieben. In einer großen Bewegung führt Erwin Seitz von der germanischen Vorzeit über die römischen Wurzeln und das keltische Erbe bis in die Großstadtkultur der Gegenwart und ihre kulinarischen Tempel. Durch mehr als zweitausend Jahre einer wechselhaften Geschichte, in der die Deutschen nach Tiefpunkten und Durststrecken immer wieder zu höchster Form der Verfeinerung aufliefen. Seitzens Darstellung zeugt von stupendem Wissen, ist stimulierend eigenwillig, hinreißend perspektivenreich und höchst elegant stilisiert. Ein besonderes Interesse hat der Autor an der reichen Entwicklung deutscher Kochkunst und Tischsitten. Auch für die Praktiker unter den kulturhistorisch Interessierten fällt dabei mancherlei ab: Mit vielen Hinweisen verführt er sie, scheinbar nebenher, zu lukullischen Exkursen und Entdeckungsreisen durch deutsche Lande. So entsteht innerhalb einer umfassenden Kulturgeschichte zugleich eine Topographie des guten Geschmacks.
Zu den wichtigen Themen der Beckett-Forschung der letzten Jahre gehört die Beziehung des Autors zur deutschen Kultur. Durch James Knowlsons große autorisierte Biographie wurde die Aufmerksamkeit auf die sogenannten German Diaries gelenkt, sechs Hefte, die Beckett auf seiner Deutschlandreise von 1936/37 mit Aufzeichnungen über deutsche Kunst, Literatur und Politik füllte. Gegenstand des Bandes sind nicht nur diese Tagebücher, sondern überhaupt sein lebenslanges Interesse an der deutschen Sprache, Kunst, Philosophie, Literatur und Musik, seine Zusammenarbeit mit deutschsprachigen Künstlern, dem Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart, seinen übersetzern Elmar und Erika Tophoven und seinem deutschen Verlag, Suhrkamp. Die konzisen Beiträge renommierter englischer, amerikanischer und deutscher Beckett-Forscherinnen und -Forscher liefern grundlegende Informationen über eine nahezu unbekannte Seite des irischen Nobelpreisträgers.
In Deutsche Sorgen ist alles gesammelt, was Martin Walser von 1960 bis 1996 in Vers, Prosa, Dialog und Essay geschrieben hat über seinen Umgang mit der Erblast der deutschen Geschichte. Es sind alles Antworten auf die jeweils aktuelle Zuspitzung des deutschen Themas in den Jahrzehnten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts