EDITORIAL VERBO DIVINO
Editorial Verbo Divino's main objective is to spread the Bible. In addition, it is distinguished by the publication of works of study and interpretation of the Bible aimed at very diverse audiences.
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View Rights PortalEditorial Verbum was born in Madrid, in 1990, as a tribute and continuation of Verbum, the magazine created in Havana, in 1937, by José Lezama Lima and some of the members of the later known as Grupo Orígenes.
View Rights PortalVom armen B.B. / Prototyp eines Bösen / Tanzlied / Ein Mann bringt sich zu Bett / Der alte Mann im Frühling / Der Himmel der Enttäuschten / Cidher, der Wanderer / Lied des Kin-Jeh an seine Schwester / Hollywood-Elegien / Immer wieder... / Lied des David / Song Hosianna Rockefeller / Einmal möcht' ich reich sein / Über die Verführung von Engeln / Liebesgewohnheiten / Der Teufel / Aberglaube / Der Wolf ist zum Huhn gekommen / Von der Sparsamkeit der reichen Leute / Der kleine Friederich / Das Mädchen mit dem Holzbein / Lied vom Kind, das sich nicht waschen wollte / Hier steht Bertolt Brecht / Die Erziehung der Hirse
Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Sein Studium musste er allerdings bereits im Jahr 1918 unterbrechen, da er in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wurde. Bereits während seines Studiums begann Brecht Theaterstücke zu schreiben. Ab 1922 arbeitete er als Dramaturg an den Münchener Kammerspielen. Von 1924 bis 1926 war er Regisseur an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. 1933 verließ Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich nach Dänemark, später nach Schweden, Finnland und in die USA. Neben Dramen schrieb Brecht auch Beiträge für mehrere Emigrantenzeitschriften in Prag, Paris und Amsterdam. 1948 kehrte er aus dem Exil nach Berlin zurück, wo er bis zu seinem Tod als Autor und Regisseur tätig war.
„Er (Walter Benjamin) sagte mir, Brecht habe viele obszöne Gedichte geschrieben, von denen er mehrere unter seine besten rechne“, erzählt Gershom Scholem in seinem Erinnerungsband „Walter Benjamin – Die Geschichte einer Freundschaft“. Die vorliegende Auswahl bietet Beispiele dieser „drastischen“ Gedichte Brechts wie „Über die Verführung von Engeln“, die zu seinen Lebzeiten bestenfalls als Privatdrucke kursierten, aber auch bekannte Liebesgedichte wie „Das Lied von Surabaya-Jonny“ oder „Erinnerung an Marie A.“.
Roberto Cotroneos dritter Roman ist mehr als die Schilderung einer verbotenen Liebe zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin. Der Protagonist ist ein »Mann ohne Eigenschaften«, der eine Geschichte erlebt, die größer ist als er selbst. »Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich.« Sind Bibelworte wie diese wirklich dazu angetan, eine brave Kirchengemeinde keusch an ihren seelischen Bund mit Gott denken zu lassen? Und sind die Pforten der Hölle nicht sehr nah, wenn man außerdem die kräftigen Zeilen entdeckt: »Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem es nimmer an Saft mangelt«? Nach seiner Ankunft in Sizilien gibt ein junger Lehrer ein Zeitungsinserat auf, mit zwei Zeilen aus dem Hohenlied als Erkennungszeichen für Francesca. Doch in seiner Unterrichtsklasse sitzt deren jüngere Schwester, Nunzia, eben sechzehnjährig. Vom spröden Charme des Mädchens betört – sie ist dunkel wie Sulamith -, beginnt er, ihr das Hohelied vorzulesen, und diese Art der Verführung findet ihre Erfüllung schon bald in den Gemächern des Palazzos. Ein Skandal in der sizilianischen Provinzstadt im Jahr 1959, zu deren Alltag die Moralgesetze der Kirche ebenso gehören wie die immer wieder siegreichen fleischlichen Versuchungen unter einer südlichen Sonne. Ausgerechnet die heiligen Worte des Hohenliedes dienen der Verführung einer Minderjährigen und verwandeln Nunzia in eine Frau, bei deren Anblick die ganze Stadt den Atem anhält. Der Franziskanermönch, dem Nunzia ohne Reue gebeichtet hatte, predigt leidenschaftlich über die religiöse Bedeutung des Hohenliedes. Für ihn versinnbildlicht der Satz »Da bin ich geworden in seinen Augen wie eine, die das vollkommene Alter hat« keineswegs den Körper einer jungen Frau in voller Blüte, sondern den Bund Gottes mit der menschlichen Seele. Die Versetzung des jungen Lehrers ist unausweichlich.
Die Marquise von Merteuil und der Vicomte von Valmont schließen – zum Amüsement und als Rache – eine Wette ab: Gelingt es, die tugendsame Madame von Tourvel zu verführen? Die Intrige scheint perfekt. Doch was geschieht, wenn die Waffe der Liebe sich gegen den Schützen wendet?Verführung heißt das Thema dieses berühmten frivolen Briefromans, der die Sitten und Verderbtheit der guten Gesellschaft vor dem Ausbruch der Französischen Revolution schildert. Meisterhaft analysiert er die Mechanismen der Verstellung, kontrastiert kühle Berechnung und wahres Gefühl.
Pathisches, das uns widerfährt, erfordert Antworten, duldet aber kein endgültiges Schlusswort. Platonische Dialoge sind Zwischenreden, deren Ränder, Brüche und Abgründe sich in keiner Lehre resümieren lassen, wie Bernhard Waldenfels in seinem Platon-Buch zeigt. Dass die leibhaftige Praxis der Rede ihren Gehalt übersteigt, zeigt sich in den Motiven der sokratischen Geburtshilfe, der Polyphonie der Rede, der Verführung durch Worte, der Käuflichkeit der Lehre, der Triebkraft des Eros, der Heilung durch Besprechung, den Einbrüchen der Gewalt, der Gastlichkeit und den Tieren als Spiegel- und Zerrbilder des Menschen. Das Fremde ist ein Widerhall der sokratischen Atopie.