Editions Denoël
Founded in 1930, Editions Denoël publish quality fiction and non fiction, as well as graphic novels and illustrated books.
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View Rights PortalPlastik sparen Die Geschichte einer Idee Die Idee für Plastik sparen ist im Juni 2018 entstanden. Wie schon so oft endete ein Wocheneinkauf im totalen Plastik-Inferno. Kennt ihr das? Einmal einkaufen beim Supermarkt um die Ecke und schon ist eine Mülltüte voll mit Plastik. Aber wie kann ich das ändern, fragte ich mich. Also informierte ich mich, war bei einem Vortrag zum Thema "plastikfrei leben" um dann mit dem Gefühl zurück zu bleiben, das nicht leisten zu können. Aber einfach weiter Plastik konsumieren war für mich auch keine Alternative. Es musste doch Möglichkeiten geben Plastik zu reduzieren, die Jedermann*frau ganz einfach in den Alltag einbauen kann. Und so war "Plastik sparen" geboren. Die Idee dahinter, durch viele kleine Plastik-spar-Aktivitäten den Plastikmüll in meinem Haushalt zu reduzieren. Und, ich kann sagen es funktioniert. Bei jedem Einkauf landet wesentlich weniger Plastikverpackung im Einkaufswagen als früher. Alles Aktivitäten, die keine (oder nur wenig) Zeit gekostet haben, die oftmals Geld gespart haben und die ich problemlos in den Alltag integrieren konnte. "Plastik sparen" ist unser Beitrag für eine Umwelt mit weniger Plastik. Meine Ideen, Gedanken und Erlebnisse möchte ich teilen und viele Menschen dafür begeistern, immer weniger Plastik in ihr Leben zu lassen.
View Rights PortalDie lange literaturwissenschaftliche Beschäftigung mit literarischen Erzählungen, den professionellen Resultaten schriftstellerischer Arbeit, hat kaum bewußt werden lassen, daß Erzählen eine alltägliche sprachliche Tätigkeit ist, die vielfältig und für viele praktische Zwecke tagtäglich von zahlreichen Sprechern praktiziert wird. Unbeachtet von der Wissenschaft folgt diese nicht-professionelle Erzählweise komplexen Regeln und Strukturgesetzen. Alltagserzählungen werden in und außerhalb der Institutionen, die unser tägliches Leben bestimmen, verlangt, realisiert, eingesetzt. In diesem Band legen Linguisten und Literaturwissenschaftler Analysen vor, die den Reichtum von Formen und Funktionen alltäglichen Erzählens deutlich werden lassen. Sie beschreiben an Beispielen, die großenteils in »linguistischer Feldarbeit« gewonnen wurden, wie und wo im Alltag erzählt wird, welches Erzählen erfolgreich ist, welches mißlingt und warum. Die Beispiele sind so unterschiedlichen Bereichen entnommen wie Sozialberatungen und Krankenhausvisiten, Schulunterricht und Kneipengespräch, psychoanalytischer Sitzung und gruppentherapeutischen Situationen, Leserbriefspalten und Supervisionsveranstaltungen, dem Gericht und den Versuchen nicht-professioneller Literaturproduktion. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenhang von institutionellen Strukturen und dem alltäglichen Erzählen. Die Analysen zeigen, wie Sprecher Erzählungen verwenden, um »ihre Geschichte« darzustellen und darin Bilder von sich selbst entwerfen und anderen nahezubringen versuchen. »Erzählen im Alltag« wendet sich an Linguisten und Literaturwissenschaftler, an Pädagogen, Therapeuten, Psychoanalytiker, Ärzte, Juristen, Sozialarbeiter und Lehrer, an solche Leser, die Interesse an der Aufhellung der sprachlichen Praxis haben, die sie selbst ausüben und in die sie teilnehmend und beobachtend involviert sind.
Auslegend, deutend und daher sinnhaft handelnd und planend bewegen wir uns in einer bereits weitgehend ausgelegten und vorgedeuteten Welt. Auslegung und Deutung gehören zu unserem alltäglichen Geschäft. Sie sind keine Erfindung der Wissenschaft. Diese vorwissenschaftlichen Verstehensweisen werden normalerweise nicht als wissenschaftliches Problem thematisiert. Sie werden »routiniert« und selbstverständlich im Alltag praktiziert und kommen als solche nicht in den Blick des Bewußtseins. Sie werden vom Deutungsproblem und vom Deutungsgegenstand absorbiert. Dennoch strukturieren sie handlungsleitende Bewußtseinsleistungen. Aber der im Alltag vorherrschende Handlungsdruck und die »hellwache« (A. Schütz) handlungsorientierte Bewußtseinsspannung verhindern, daß die Verstehungsleistungen selbst – als Fertigkeiten und Instrumente – Gegenstand des Bewußtseins werden. Die wissenschaftliche Erklärung ist vermutlich der Grundstruktur nach der Alltagserklärung analog, aber formalisiert und institutionalisiert. Gegenüber den vorgängigen Deutungs- und Verstehensakten verhalten sich beide Erklärungstypen – der alltägliche wie der wissenschaftliche – im großen und ganzen gleich unreflektiert.
Vom Universitätsbetrieb angeödet, beschließt Mitja, seinen vertrauten Alltag zu verlassen und aufs Dorf zu ziehen. Der junge Historiker nimmt den Kleinbus in die Provinz, steigt in einem Kaff mit gogoleskem Namen aus und quartiert sich bei einem steinalten Ehepaar ein. Angst und Mißtrauen schlagen ihm entgegen: Die Dorfbewohner halten ihn für einen Abgesandten der Behörde, die seit längerem damit droht, die Schule zu schließen. Mitja dagegen fürchtet sich vor den Irren, die in einer therapeutischen Kommune am Ortsrand leben und denen er nicht aus dem Weg gehen kann. Sein Projekt, das »wahre Leben« zu suchen, entwickelt sich zu einem Abenteuer mit dramatischem Ausgang. Nach ihrem erfolgreichen Debüt »Endstation Rußland« (2010) legt die junge Autorin erneut einen Roman vor, der »die widersprüchliche russische Realität facettenreich einfängt« (NZZ).
Susanne Fischer betreibt Gender Studies der besonderen Art. Mit aggressivem Witz erzählen die Geschichten von der anstrengenden Gratwanderung zwischen herzerwärmender Sentimentalität und kaltem Selbstmord, die der Alltag einer aufgeklärten Frau stets aufs neue abverlangt. Und vom Sex, den sowieso immer nur die anderen haben.
Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter war 1844 als Geschenk für den Sohn Carl entstanden; der Tochter Caroline schenkte er im Sommer 1862 ein kleines Büchlein, in das er einige Lieblingsrezepte der Familie notiert hatte. Lina fügte nach und nach noch andere hinzu. Viele davon, vor allem die Süßspeisen, sind in der Hoffmann-Familie bis heute beliebt. Monika Hessenberg bereitet nach dem Rezeptbuch ihrer Urgroßmutter mit Vergnügen auch „Irish Stew“, „Kerbelsuppe“ und „Kartoffelgemüse“ zu. „Kümmel- und Käsestängchen“ dürfen bei keiner Familienfeier fehlen, „Haselnußschnitten“ und „Anis-Springer“ bei keinem Weihnachtsfest.
Eine junge Frau, Paula Karst, entschließt sich, ihre Heimatstadt Paris zu verlassen und nach Brüssel umzusiedeln: Dort besucht sie die Akademie für angewandte Kunst und lernt, auch die schwierigsten Aspekte der Wirklichkeit mit der Hand täuschend nachzuahmen. Da solche Fähigkeiten in einer Zeit, die sich mit Surrogaten zufriedengibt, en vogue sind, ist sie ständig mit der termingerechten Erfüllung ihrer Aufträge beschäftigt: Mal ist ihre Kunst in Russland gefragt, mal soll sie in Paris die entsprechend luxuriösen Apartments illuminieren, schließlich bricht sie nach Rom auf, in das Reich der Cinecittà, um an der Illusion von Wirklichkeit zu arbeiten. Doch die Serienproduktion von geschäftlichen Erwägungen dienenden Nachahmungen ist ihr nicht Herausforderung genug: Deshalb beschließt sie, sich bei den Nachbildungen der berühmten Höhlen von Lascaux (Entstehungszeit: zwischen 17000 und 15000 v. Chr.) in der Dordogne zu engagieren. Die Aufgabe unterscheidet sich zunächst in nichts von den gängigen, den Effekt der Realität erzeugenden Zeichnungen. Während der Arbeit an der millimetergenauen Rekonstruktion der berühmten Wandmalereien drängen sich ihr allerdings unabweisbare Fragen auf: Kann man als Gegenwartsmensch prähistorische Gemälde reproduzieren, müsste man sich dafür nicht in einen Urzeitmenschen verwandeln? Oder ist umgekehrt die Rettung der Zeichnungen durch Vortäuschung das einzige Gegenmittel zum die (Um-)Welt zerstörenden Lebensstil? Ist eine Welt, die jederzeit und überall zuhanden ist, nicht notwendigerweise dem Untergang geweiht? Gibt es überhaupt noch einen eindeutigen Unterschied zwischen Realität und Nachahmung, zwischen harten Fakten und inszenierten Illusionen, zwischen Nachrichten und fabrizierten Meldungen?
Leon Surmelian, der Herausgeber und Sammler der »Armenischen Märchen«, die in der englischsprachigen Erstausgabe mit dem Titel »Äpfel der Unsterblichkeit« erschienen sind, hat die Sammlung von bisher nur mündlich überlieferten Märchen in Gesprächen mit den Bauern aus der Region um den Berg Ararat zusammengestellt. Er wuchs mit diesen Geschichten als armenischer Junge auf. Ob es sich nun um realistische Märchen aus dem Alltag handelt oder um Wundermärchen, sie vermitteln uns stets einen Einblick in die armenische Lebensweise, in die Welt der Bauern, Handwerker und Kaufleute, in die Freuden, Träume und Leiden, und geben den Blick frei auf eine Volkstradition, die geprägt ist von dem Bemühen, ihre kulturelle Identität zu bewahren als Puffer zwischen Asien und Europa.
Neun Jahre elfter September. 11. September, Datum des Jahrzehnts. Ein Bildtagebuch der letzten neun Jahre. Im Augenblick, Frühherbst 2010. Wie sieht die Welt aus im Moment hier in Berlin. Wie war es in diesen Jahren. Was hat Rainald Goetz gesehen. Wie schaut es aus für ihn: das Gemachte, das, was da ist, das Kaputte, das Normale, der Alltag. Wie sieht er die Welt. Eben so, wie man hier sieht. Schau. Jeder Satz sagt nein, und jedes Bild sagt ja. Wohnen, Wachen, Träume. Trümmer, abstrakt, Lichtvorfall. Was wird ausgeblendet, was wird übersehen, was wird nicht gezeigt, wovon abzusehen wäre. Eine Weltsicht, eine implizite Ethik. Ein Bildtagebuch von Rainald Goetz. »Rainald Goetz ist zweifellos einer der ganz wenigen Autoren, die an einem vollkommen anderen Verständnis von Literatur festhalten, an einem Schreiben, das die Nahtstellen zwischen Erfahrung und Text ständig freilegt, das die Reflexion über das Schreiben immer schon enthält.« Andreas Bernard, Süddeutsche Zeitung Wochenende
Riskante Technologien umgeben Alltag und Berufswelt des modernen Menschen. Schon darüber, ob tatsächlich die Gefahren zunehmen oder aber unsere Wahrnehmungen und die öffentliche Aufmerksamkeit gesteigert wurden, ist ein interessanter Streit entbrannt, der in diesem Band aus kultur- und sozialtheoretischer Perspektive dokumentiert ist. Das Problem der politischen und sozialen Akzeptanz neuer Technologien hat Verfahren zur Risikoeinschätzung und –bewertung hervorgebracht, die die theoretische Reflexion über riskante Technologien stärken und ihre praktische Regulation beeinflussen. Diese Instrumentarien, ihre Reichweite und Grenzen werden in diesem Band vorgestellt. Ein weiterer gesellschaftlicher Streitpunkt ist die Frage, wie die Regulierung riskanter Technologien aussehen sollte: sollte die Politik stärker auf die Vermeidung von Risiken setzen, oder sollte sie wegen des erwarteten Nutzens auch Schadensfälle in Kauf nehmen? Sozialwissenschaftliche Analysen und Positionen in dieser Debatte werden durch verschiedene, zum Teil kontroverse Beiträge dargestellt. Der Band versammelt Autoren, die international maßgebliche Beiträge zu den verschiedenen Aspekten der sozialwissenschaftlichen Risikoforschung geleistet haben. Ihnen vorangestellt ist eine ausführliche Einleitung in die sozialwissenschaftliche Risikoforschung, die auch einen Überblick über den sachlichen Zusammenhang der Beiträge gibt. Eine nach Sachgruppen strukturierte Bibliographie erleichtert die Orientierung und Weiterarbeit.
»Es gibt vielleicht keine Tage unserer Kindheit, die wir so voll erlebt haben wie jene …, die wir mit einem Lieblingsbuch verbracht haben«, heißt es bei Marcel Proust. Bücher begleiten uns durchs Leben. Als Kinder sind wir fasziniert von den fremden Welten und fernen Ländern, in die Bücher uns entführen, und von den ungeahnten Abenteuern, die sie für uns bereithalten. Eine Faszination, die ein Leben lang hält. Was gibt es Schöneres und Entspannenderes, als sich mit einem Lieblingsbuch zurückzuziehen, wenn es draußen stürmt, schneit oder regnet? Den Alltag, einmal hinter sich zu lassen und neue Lebenswelten kennenzulernen – und ganz nebenbei auch sich selbst: denn »vielleicht gehört es überhaupt zum Genuss des Lesens, dass man den Reichtum seiner eigenen Gedanken entdeckt«. (Max Frisch) Vom Glück wunderbarer Lesestunden und von Büchern, die ein Leben verändern können, erzählen die hier versammelten Autorinnen und Autoren: Marcel Proust, Hanns-Josef Ortheil, Wilhelm Schmidt, Erling Kagge, Penelope Fitzgerald, Eva Demski, Ulrike Draesner u.v.a.
Ella will das große Glück. Da passiert es: Sie wird für eine Hauptrolle bei einem Kinofilm gecastet! Dabei bekommt sie Unterstützung von unerwarteter Seite: Familienhund Ewan spricht plötzlich mit ihr! Er hilft Ella mit trockenen Kommentaren durch den Alltag am Set und bewahrt sie vor peinlichen Szenen mit Hauptdarsteller Jeremy, in den sie sich verliebt hat. Doch was beim Dreh gelingt, führt noch lange nicht zum Happy End. Dazu muss Ella erst das Rätsel um den Tod ihres Vaters lösen und ihre Mutter dazu bringen, nicht mehr an ihrer Tochter vorbei zu sehen - damit Ella endlich auch in ihrem eigenen Leben die Hauptrolle spielt.
Diese Seiten gehören zu Kafkas ausführlichsten und schmerzlichsten autobiographischen Dokumenten. Als literarisches Werk wurde es berühmt als die selbsterzählte Leidensgeschichte eines Franz K.
Als Samuel Huntington Mitte der 1990er Jahre seine These vom Kampf der Kulturen vorlegte, stieß er auf breite Ablehnung. Mittlerweile hat sich der Konflikt mit dem Islam als Dauerbrenner in den Medien etabliert, und man kommt kaum umhin, von einem echten Kampf der Kulturen zu sprechen. Die Auseinandersetzung erschüttert unser Selbstverständnis nicht weniger als das der Muslime, denn sie legt das Gewordensein und die Relativität der eigenen Position im Spiegel des anderen schonungslos offen. Stefan Weidners Essay unternimmt es, nach den Gründen zu fragen, weshalb ausgerechnet der Islam diese Rolle für uns spielt und warum Muslime ebensooft die Grenzen des für uns Hinnehmbaren überschreiten wie wir die des für sie Akzeptablen. Dabei interessiert nicht die Frage, wer jeweils Recht hat, sondern nach welchen Gesetzen die Auseinandersetzung abläuft, wo auf beiden Seiten die blinden Flecken zu suchen wären, wie wir uns in diesem Konflikt allmählich verändern und in welche Richtung. Stefan Weidners Essay reflektiert das für uns Reizvolle und das Schwierige in der Begegnung mit dem Islam geistesgeschichtlich und politisch, originell und provokant. Manual für den Kampf der Kulturen gibt auch nichtspezialisierten Lesern einen Kompaß an die Hand, mit dessen Hilfe sie sich in den Debatten unserer Gegenwart zurechtfinden und zu einem eigenen Urteil kommen können.
Die Mutter Rainer Maria Rilkes war gerade 30 Jahre alt, als sie sich entschloß, ihre Ehe mit Rilkes Vater zu beenden. Die gebildete Frau lebte von da an allein, reiste viel und nahm mit wachen Sinnen und kritischem Blick ihre Umwelt wahr. 1900 veröffentlichte sie eine kleine Sammlung von Sentenzen, die sie »Ephemeriden« nannte, für den Tag Notiertes. Mehr als hundert Jahre später zeigt sich, daß viele dieser durch Erfahrung und Beobachtung gewonnenen Einsichten und Ansichten durchaus zeitlos sind. Auch die leise Selbstironie, mit der einige von ihnen formuliert sind, teilt sich noch immer unmittelbar mit. Grund genug für Hella Sieber-Rilke, sie, ergänzt durch unveröffentlichte Briefe des Dichters, der die Entstehung und Verbreitung des Buches mit Ratschlägen begleitet hatte, neu herauszugeben.
In diesem Buch wird der Holocaust erstmals als eine Krise der Zeugenschaft verstanden, die bis in die Gegenwart individuelle und kollektive Verhaltensweisen bestimmt. ›Niemand zeugt für den Zeugen‹ greift also nicht nur in die aktuelle Debatte um die Erinnerungskultur ein, sondern bietet auch den Lesern einen theoretisch fundierten und wirklichkeitsnahen Ansatz, sich damit auseinanderzusetzen, was sie persönlich - und was die Deutschen als Nation - erinnern sollen und können.
Ein großes, die Konturen eines halben Jahrtausends umfassendes Gemälde vom Leben und Alltag des Menschen ist hier entworfen. Von der Dumpfheit des mittelalterlichen Dorfes ist die Rede, von der Schinderei, aber auch der Vielfalt des bäuerlichen Arbeitstages, vom bunten Lebenswirbel in der mittelalterlichen Stadt, vom Glücksrad, das sich dort zwischen Gauklern, ehrbaren Zunftbürgern und allerlei fahrendem Volke drehte, von der durch Fehde oder Fest nur selten durchbrochenen Einsamkeit der ritterlichen Burg, vom herben, aber auch erfindungsreichen Ordensalltag im mittelalterlichen Kloster.
Kreuzberger Nächte sind länger denn je – und weltberühmt. Wenn dort, im Zentrum des neuen Berlin, junge Menschen eine Kanal-Brücke zum Pflichtprogramm erklären, berichtet sogar die »New York Times« darüber. Der Kiezbesuch gehört zum Pflichtprogramm junger Berlin-Touristen. Sie finden Gefallen an den vielen neuen Restaurants, Bars, Spätkaufs, Bio- und Weinläden, aber auch am typischen Kreuzberg-Bild aus türkischen Nachbarn, Altrevoluzzern, Trinkern, rumänischen Straßenmusikern, die Klaus Bittermann so wunderbar beschreibt. Gentrifizierung? Klaus Bittermann, der »Doyen der Kreuzberger Literatur« (»Süddeutsche Zeitung«), hat eine beschwingte Kiezführung durch den ganz alltäglichen Wahnsinn unternommen und erzählt in wunderbaren und lakonischen Szenen, warum Kreuzberg sich treu bleibt – da können noch so viele Touristen kommen.